die Grotte des Posillipo

Projekt ARThof_6 im Kunstverein Unterer Hardthof e.V. in Gießen
 

Rauminstallation - Skulptur, Licht

 

Die Crypta Neapolitana ist ein im 1. Jahrhundert vor Christi von den Römern angelegter Straßentunnel durch den Bergzug Posillipo in Neapel.
Johann Wolfgang von Goethe durchquerte am 27.2.1787 die „Crypta Neapolitana" und beschreibt dies in seinem Werk „italienische Reise".
Die Reisebeschreibung war eine Inspiration für unzählige Künstler dieser Zeit, so auch für Friedrich Nerly, der das Titel gebende Gemälde 1847 schuf.
Besonders anregend ist das geheimnisvolle Spiel von Licht und Schatten in einem Raum mit alltäglichen und Zeit übergreifenden Szenen. Menschen und Tiere passieren die Grotte, bewegen sich auf ein Licht zu und aus ihm heraus. Im Vordergrund stehen Menschen an einem Eingang zur Kirche. Ein Schäfer treibt seine Schafherde durch die Grotte. Ein Heuwagen ist zu sehen, der von Ochsen gezogen wird. Eine Frau fasst ein Kind an der Hand und geht mit ihm auf das Licht zu. Ein imaginäres Licht am Ende der Grotte legt religiöse Symbolik und Vergleiche zu Jenseitsdarstellungen nahe.

In einem der in Höhe und Breite dem Original vergleichbaren historischen Eiskeller der ehemaligen Brauerei im Hardthof installiert Ria Gerth eine Neuinterpretation von Nerly´s Werk.


Text: Dieter Hoffmeister, Gießen